Ich bin nun schon länger als einen Monat in München. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht; wie schnell man sich an eine neue Umgebung, neue Menschen und einen neuen Arbeitsplatz gewöhnt. Ich könnte kaum glücklicher hier sein! Die Stadt ist traumhaft schön, ganz besonders jetzt zur Weihnachtszeit ist jede Ecke ein Hingucker und man versinkt in einer Märchenwelt. Oft denke ich über die Vorurteile nach, die man gegen München hat und muss sagen, dass sich nicht viele bestätigt haben. Dennoch bemerke ich immer wieder an vermeintlich banalen Dingen, dass ich weit weg von meiner gewohnten Umgebung bin. Einige Sachen sind hier einfach anders:

1. Beim Bäcker wirst du mit einem “Sie kommen wohl nicht von hier” belächelt, wenn du ein Brötchen kaufen willst. Schließlich heißt es hier Semmel.
2. Man versteht kein einziges Wort von dem, was die U- und S-Bahn Fahrer sagen.
3. In der S-Bahn gibt es an einigen Stationen eine extra Seite zum Einstieg und eine zum Ausstieg. Wenn man das nicht weiß und aus Versehen falsch aussteigt, wird man a) ziemlich doof angeguckt und b) braucht 15 Minuten um den Weg nach draußen zu finden.
4. Mülltrennung interessiert hier niemanden.
5. Auf Bayrisch klingt alles total niedlich (wenn man dann mal etwas versteht).
6. Hier ist es sehr, sehr kalt.
7. Wenn man 30 Minuten vom Marienplatz wegwohnt, wohnt man scheinbar noch “zentral”.
8. Es heißt hier Kartoffelpuffer, nicht Reibekuchen.
9. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, dass Bayern nicht zu Deutschland gehört.
10. München hat die schönsten Sonnenuntergänge.

Wahrscheinlich könnte ich die Liste bis 100 weiterführen, aber ich denke, dass diese Punkte schon zeigen, wie anders es hier manchmal sein kann. Trotzdem – oder gerade genau deswegen – möchte ich die Zeit hier um nichts in der Welt missen. Die Stadt, das Praktikum, all die wunderbaren Menschen, die ich hier schon kennenlernen durfte… Das alles würde ich gegen nichts in der Welt eintauschen.