Designerin Annastasya – AFRIDA avec plaisir

Beim Borderless Global Fashion Market im letzten Jahr habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Darunter auch Designerin Annastasya. Die 26-jährige Wahlfrankfurterin ist mit ihrem Label AFRIDA avec plaisir auf dem Weg nach ganz oben. Vom Design bis hin zum Nähen, und auch Marketing und PR; sie macht alles selbst. Ich habe mich in ihre Kreationen verliebt und möchte sie euch unbedingt vorstellen. Ich freue mich sehr, dass sie sich die Zeit genommen hat uns ein wenig über ihr Label zu erzählen.

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Annastasya, auf dem Global Fashion Market war ich ganz begeistert von Deiner Mode! Die erste Fragen, die ich mir da gestellt habe, war: “Was bedeutet AFRIDA avec plaisir?”. Kannst Du uns etwas zu dem Namen Deines Label sagen?

Afrida ist eine Symbiose meiner beiden Vornamen Annastasya und Frida. Dazu kommt, dass ich viel mit westafrikanischen Stoffen arbeite. Das sollte sich auch im Namen zeigt. Wenn man das “d” streicht und ein “k” dafür einsetzt, entsteht “Afrika”. Zufällig habe ich dann auch noch erfahren, das “afrida” auf arabisch “gestalten” oder “erschaffen” bedeutet. Das passt natürlich sehr gut. “Avec Plaisir” habe ich als eine Art Slogan hinten dran gehängt. Aus dem Französischen übersetzt heißt das ja so viel wie “gern geschehen”. Mode zu schaffen ist aus einer Leidenschaft entstanden und ich habe mich immer total gefreut wenn etwas fertig war und ich es jemandem übergeben konnte. Genau dieses Gefühl und diese Begeisterung wollte ich auch mit im Namen haben.

Wie kam es dazu, dass Du Designerin geworden bist? War es schon immer Dein Traum, oder kommst Du eigentlich aus einer ganz anderen Ecke?

Das war eigentlich schon fast Zufall. Ich habe Psychologie studiert, aber Mode war schon immer ein großer Teil meines Lebens. Ich habe gerne Sachen ausprobiert und auch Dinge kombiniert, die man sonst so vielleicht nicht tragen würde. Schon in der Schule habe ich angefangen Kleidung zu entwerfen und Kollektionen zu erstellen, aber wie das so ist, denkt man sich “Nein, ich sollte lieber eine akademische Laufbahn einschlagen.” So habe ich ganz klassisch mit dem Studium begonnen, aber als ich dann eine Nähmaschine geschenkt bekommen habe, habe ich mich endlich getraut. Ich hatte zwar nicht wirklich viel Erfahrung und hatte erst ein oder zwei mal etwas genäht, aber ich habe mich einfach intensiv damit auseinander gesetzt und begann mir Schnitttechniken und das Nähen selber beizubringen. Als ich dann besser wurde haben mich viele Leute angesprochen und so bekam ich meine ersten Aufträge noch während des Studiums.

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Du hast Dir wirklich selbst alles beigebracht?

Ja, am Anfang schon. Irgendwann habe ich dann aber eine Ausbildung zur Damenmaßschneiderin gemacht um qualitativ besser zu werden. Der Beruf “Designer/-in” ist nicht geschützt. Das heißt, dass jeder sich so betiteln kann. Deswegen war es mir besonders wichtig die technischen Fähigkeiten professionell zu erlernen und authentisch zu sein. Im Moment produziere ich noch alles selbst, aber ich möchte gerne ein Sozialprojekt daraus machen. Das wäre mein Ziel. Ich würde gerne in der Elfenbeinküste produzieren lassen, dort liegen ja meine Wurzeln. Mode einfach irgendwo in Asien zusammen basteln lassen möchte ich nicht, deswegen lege ich Wert auf faire Herstellung. Natürlich sind meine Preise dadurch höher, aber meine Kreationen sind dann keine Massenprodukte, sondern hochwertige Mode.

Du sprachst ja gerade schon an was Dir wichtig ist und worauf Du achten möchtest. Was konkret sind denn Deine Ziele mit AFRIDA avec plaisir?

Mode ist ein Konsumgut geworden. Dabei gerät schnell in Vergessenheit, wie viel Arbeit eigentlich dahinter steckt und was die Kleidung wirklich ausmacht. Bis heute arbeiten Menschen mit ihren Händen an dem was wir anziehen. Ich wünsche mir, dass dem mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. Ich möchte mit AFRIDA avec plaisir ein Bewusstsein dafür schaffen, ethisch vertretbare Mode zu kaufen und damit einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen. Ich plane auch mit einem Teil des Gewinns in soziale Projekte zu investieren.

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Was sind Deine Inspirationen? Du arbeitest ja unter anderem viel mit afrikanischen Stoffen. Ist das eine Deiner großen Inspirationsquellen?

Ja, ich liebe die westafrikanischen Stoffe! Auch wenn ich nicht in der Elfenbeinküste aufgewachsen bin, habe ich einen großen emotionalen Bezug zu Afrika und versuche das einfließen zu lassen. So treffen zwei verschiedene Kulturen aufeinander. Ich habe also keine bestimmte Nische mit meiner Mode, sondern möchte eine Art Symbiose schaffen. Ich habe am Anfang auch viel für Tänzerinnen entworfen. Auch diese Einflüsse findet man heute in meiner Mode wieder. Ich liebe auffallende, extravagante Mode, wenn sie tragbar ist.

Vielen Dank, liebe Annastasya, für das Gespräch!

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